Hallo, ich bin’s mal wieder!

Mist, ich habe ja echt lange nichts von mir hören lassen. Dabei hatte ich im August durchaus Zeit mal einen kleinen Blog zu schreiben. Es ist viel passiert seit dem WC in Ungarn. Mal im Schnelldurchlauf:

Die Woche direkt nach dem Rennen hatte ich trainingsfrei, um meinem Körper eine kleine Pause zu gönnen, allerdings war ich dafür mit lernen und der Bearbeitung meines Projektes für die Uni beschäftigt. Am Abend der Abgabe des Projektes saß ich dann auch noch bis 2 am Schreibtisch, um mein Optimierungsprogramm für einen sicheren Redispatch vollständig zum laufen zu bekommen. Die nächsten Tage waren aufgrund der kurzen Nacht recht hart, trotzdessen konnte ich beim Bundesligarennen mein bislang bestes Ergebnis – mit Platz 4 – in der 1. Bundesliga erreichen. Dieses Ergebnis hat mich sehr positiv für die 2 Wochen später stattfindende Deutsche Meisterschaft in Grimma gestimmt. Leider kam dort aber eins zum anderen und ich fand mich am Ende in der 3. Radgruppe wieder. Ins Ziel kam ich dann – nach einem soliden Lauf – als indiskutabler 24ter.
Anschließend fuhr ich mit dem Kader zusammen nach Kienbaum ins Trainingslager, um an der Form für die letzten Rennen zu arbeiten.  Leider kam dann noch ein tragischer Unglücksfall in meinem Freundeskreis hinzu, der mir gezeigt hat, wie schön jeder einzelne Atemzug ist. Dennoch konnte ich in Binz insgesamt ein gutes Rennen abliefern – auch wenn die ersten 15min wieder nicht zufriedenstellend waren. Als Elfter konnte ich wieder zum Mannschaftsergebnis beitragen. Es war eine geile Saison, die wir mit Platz 4 abschließen konnten!

Ein paar Tage später ging dann auch schon mein Flug nach Madeira, wo am 23.09. mit einem Europacup mein letztes Saisonrennen stattfinden sollte. Ich flog zwei Tage eher als die restlichen Deutschen, um ein wenig das Wetter zu genießen und den regnerischen Tagen zu entfliehen. Madeira ist echt eine Reise wert: Steilküsten, hellblaues Meer, Berge, sehr grüner Wald – fast schon Dschungel, Serpentinen und ein unendlich weiter Ausblick. Das einzige Problem: Man kann nicht flach radfahren oder laufen. Außer man bewegt sich auf einer 3-5km langen Wendepunktstrecke im Hafen. Ich habe die Energie der Sonne sehr genossen und habe mich gut vorbereitet gefühlt. Leider machte mir mein Darm am Freitag einen Strich durch die Rechnung. Am Samstag vorm Rennen fühlte ich mich etwas schlapp, auf den ersten zwei Runden konnte ich den Radgruppen um mich herum kaum folgen und fiel leider auch aus einer heraus. Der Lauf war am Ende noch ok, aber einen 24. Platz hatte ich mir nicht vorgenommen. Trotzdem habe ich mir am Abend nochmal das Stück Rindfleisch auf dem heißen Stein gegönnt.

Am nächsten Morgen musste ich leider schon um 6:15 Uhr aufstehen und den Heimflug antreten. Denn bereits am folgenden Montag stand die letzte Prüfung des Semesters an. Stressig, aber sonst hätte ich dir Prüfung halt nach Tiszi bestehen müssen… Dummerweise musste ich nach der Prüfung noch direkt weiter nach Rendsburg reisen. Hier mache ich nun ein sechswöchiges Betriebspraktikum. Noch ein Grund, weshalb ich etwas eher nach Madeira geflogen war.

Am zweiten Oktoberwochenende fand hier in Rendsburg der SH-Netz Cup, bei dem quasi mein Arbeitgeber Hauptsponsor ist. Das Ganze ist ein großes Event, bei dem am Ende die besten Ruderachter (GER, USA, GBR, NED) ein 13km langes Rennen auf dem Nord-Ostsee-Kanal austragen. Zuvor fand bereits am Samstagmorgen ein Duathlon statt, an dem ich auch erfolgreich teilgenommen habe. Abends gab es dann noch Showprogramm, u.a. mit Michael Patrick Kelly. Also richtig viel Action für das kleine Städtchen hier! Achja und am Samstagmorgen habe ich mit meinem Crossrad noch beim Canaltriathlon, der dieses Jahr als Duathlon ausgetragen wurde, erfolgreich teilgenommen. Einfach des Spaßes wegen 😀

Sport frei!

Wasserstadt Limmer Triathlon: Erfolgreicher Saisoneinstieg

Als ersten richtigen Triathlon und Formtest für diese Saison habe ich mir den Wasserstadttriathlon Limmer ausgesucht. Zum einen aufgrund der Nähe, zum anderen versprach das Rennen ein recht starkes Starterfeld durch Athleten aus dem Bundesligateam von Hannover 96.

Bei super Wetterbedingungen, knapp 30 Grad, 22 Grad Wassertemperatur – zum Glück kein Neo – und blauem Himmel fällt um 15:30 Uhr der Startschuss der Sprintdistanz. Ich erwische den besten Start und kann mich direkt 2 Meter vom stärksten Schwimmer der 96er, Sven Kiene, absetzen. Dennoch gelingt es ihm sich noch an meine Füße zu heften. Bis ca. 500m führe ich die 3köpfige Spitzengruppe im klaren, aber veralgten Wasser des Stichkanals an, bevor Sven die Führung übernimmt. Ich steige zeitgleich mit ihm aus dem Wasser und setze mich auf dem sehr langen Weg zum Rad deutlich von ihm ab.

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Dadurch kann ich mit einem Vorsprung von knapp 10sec auf mein Rennrad steigen. Ich mache zu Beginn direkt Druck, damit das Loch zu Sven noch ein wenig größer wird. Dadurch kann ich das Feld bis Radkilometer 6 anführen. Auch wenn wir einige Radfahrer der vorherigen Startgruppen überholen müssen, ist die Strecke frei und vom Belag her sowieso super befahrbar. Ich halte den Abstand zu Sven konstant bei rund 20m. Ich fühle mich gut und hoffe, dass Philipp Fahrenholz, eine Radmaschine, nicht allzu früh von hinten an mir vorbeiknallt. Dies geschieht zu meiner eigenen Überraschung erst bei Kilometer 13, mitfahren ist keine Option. Dennoch erhöhe ich, genauso wie Sven vor mir, den Druck auf die Pedale, um Philipps Vorsprung in Grenzen zu halten. Am Ende steige ich gleichzeitig mit Sven vom Rad, wir haben knapp 30sec Rückstand auf Philipp. Ich habe auf dem Rad weniger als 2 Minuten auf Philipp verloren. Das lässt mich auf eine starke Radform hoffen, da der Radpart nicht unbedingt als meine Stärke gilt, sondern weil ich auch mit meinem Rennrad gegenüber einem Zeitfahrrad natürlich einen gewissen Nachteil hinsichtlich des Materials habe.

Nach einem guten Wechsel setze ich mich laufend schnell von Sven ab und habe bereits nach dem ersten Laufkilometer Philipp in Sichtweite. Ich gebe Gas, erhöhe die Schrittfrequenz und behalte Philipp genau im Blick, bis ich an ihm vorbeirenne. Ich merke, wie eine Last von mir abfällt. Denn ich hatte mir schon recht viel Druck gemacht, dieses Rennen auch wirklich zu gewinnen. Am Ende laufe ich mit einer Laufzeit von 13:50Minuten über ca. 4,5km als Erster über die Ziellinie.

Nun darf sich bei entspannter Zielverpflegung mit den Kontrahenten über das Rennen unterhalten werden. Schade ist nur, dass die Siegerehrung mit über einer Stunde Verzögerung stattfand. Trotzdem eine super Veranstaltung direkt um die Ecke!

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Siegerehrung mit Philipp Fahrenholz (2., Typ mit Cap) und Sven Kiene (3., Typ mit Sonnenbrille im Gesicht)

Den sonnigen Sonntag habe ich zum entspannen am Steinhuder Meer genutzt, bevor es jetzt in die heiße Vorbereitungsphase der DM geht! 🙂